Kunde nominiert IBG für den deutschen mitMenschPreis

Ein rasanter Start auf dem globalen Markt

Wenn im Frühjahr 2024 in Berlin der mitMenschPreis verliehen wird, könnte das dänische Unternehmen IBG, Anbieter einer Touchscreen- und App-basierten Lösung für Menschen mit Behinderungen, auf der Shortlist für einen der drei Preise stehen. Die Preise werden an Projekte vergeben, die ein gleichberechtigtes Leben von Menschen mit Behinderungen unterstützen.

Die gemeinnützige Diakonie Stiftung Salem, die unter anderem eine Reihe von Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Deutschland betreibt, hat sich im Jahr 2023 entschieden, die Gemeinschaften ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mit der Touchscreen- und App-basierten Lösung von IBG auszustatten. IBG bietet eine digitale Plattform an, die unter dem Motto "Jemand träumt von dem, was andere für selbstverständlich halten" für Menschen mit Behinderungen, die in Wohnheimen leben, entwickelt wurde.

Die Diakonie Stiftung Salem ist von IBG und der Lösung so begeistert, dass sie IBG für den mitMenschPreis nominiert hat. Der Preis wird an Projekte vergeben, die in vorbildlicher Weise Menschen mit Lernschwierigkeiten, psychischen Herausforderungen und hohem Hilfebedarf unterstützen, ihr Leben zu verbessern. Der Schwerpunkt des diesjährigen Preises liegt auf dem Empowerment von Menschen mit Behinderungen unter dem Motto "Mein Recht auf Teilhabe".

Erstes digitales Werkzeug

Nominiert wurde IBG von Volker vom Brocke, Teilhabemanager der Diakonie Stiftung Salem. Das System von IBG ist das erste digitale Werkzeug für Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und Mitarbeitende. Die Erfahrung, wie die Smartphone-App und die Bildschirme an den Wänden den Alltag verändern, hat ihn motiviert, IBG für den Preis vorzuschlagen. "Unsere Bewohnerinnen und Bewohner versammeln sich um die Bildschirme. Sie informieren sich über die täglichen Aktivitäten, schauen sich den Speiseplan an und sehen Bilder von Ausflügen. Sie haben große Freude an den Möglichkeiten, die das System bietet, und an dem Gemeinschaftsgefühl, das dadurch entsteht", sagt Volker vom Brocke. Er glaubt, dass IBG mit seinem System eine Möglichkeit entwickelt hat, um die Verpflichtungen der UN-Behindertenrechtskonvention in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen smart umzusetzen.

Stärkung der Gemeinschaft und eigenständige Entscheidungen

"Neben einer ganz anderen Sicht auf den Alltag können die Bewohnerinnen und Bewohner im System lernen, selbstständig Entscheidungen zu treffen", sagt Volker vom Brocke. Er freut sich, dass Bewohnerinnen und Bewohner, die zum Beispiel nicht lesen können, keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen, die den Tagesplan vorlesen, Entscheidungen kommentieren und so beeinflussen. "Wenn sie das System bedienen, müssen sie selbst wählen. Sie lernen etwas über die Konsequenzen, wenn sie ihre eigenen Entscheidungen treffen. Das ist eine ganz neue Möglichkeit, mehr Autonomie zu erlangen", meint vom Brocke, der sich vor allem von der Gruppenfunktion der Plattform viel verspricht: "Das ist eine Art kleines soziales Medium für sich. Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner auf der Plattform aktiv sind, können sie geschützt miteinander experimentieren und sehen, welche Reaktionen ihre Aktionen auslösen. So sammeln sie nützliche Erfahrungen, die sie im Umgang mit öffentlichen sozialen Medien nutzen können".

Teilhabemanager Volker vomBrocke (li.) mit Bewohnern von Diakonie Salem vor dem IBG-Bildschirm

Passend zum deutschen Mindset und Markt

Bei IBG ist man dankbar für die Nominierung. So können die Bemühungen zur Internationalisierung weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2020 traten sie in den norwegischen Markt für Wohnheime ein, im Jahr 2023 in den deutschen Markt. Gerade der deutsche Markt ist interessant, weil "das Herzblut, das in IBG fließt, in Deutschland gesetzlich verankert ist", sagt Jeppe Slot Stauning, Produktleiter und Partner bei IBG: "Der Kern von IBG entspricht genau dem Kern des Bundesteilhabegesetzes."

Der Projektmanager bei IBG, Sune Hammer, erlebt, dass sowohl das Gesetz als auch die UN-Behindertenrechtskonvention Teil der Diskussion sind, wenn er sich mit den Verantwortlichen der Wohnheime trifft: "Sie sind sich äußerst bewusst, dass es sowohl eine ethische als auch eine rechtliche Verpflichtung gibt, Lösungen bereitzustellen, die es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen."

Die Branche hat jedoch wenig Erfahrungen mit dem Einsatz von neuen Technologien. Aber es wäre eine gute Möglichkeit, um den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen. "Ich drücke es normalerweise so aus, dass IBG eine digitale Lösung für einen noch analogen Sektor bereithält", sagt Sune Hammer. Eine Ansicht, die Volker vom Brocke teilt. "Es gibt kein vergleichbares deutsches Produkt", sagt er und fügt hinzu, dass es ihn nicht überrascht, dass die Lösung aus Dänemark kommt: "Wenn es um die Entwicklung und Nutzung digitaler Lösungen geht, betrachte ich Dänemark als sehr fortschrittlich."

Faktenkasten

- IBG ist eine Touchscreen- und App-basierte Lösung, die entwickelt wurde, um eine Reihe von Herausforderungen im spezialisierten sozialen Bereich in einem einzigen System zu lösen. Dies unterstützt die Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderungen in Wohnheimen, gleicht den Mangel an Arbeitskräften in der Branche aus und integriert gleichzeitig die Zivilgesellschaft in die Lösung. Für weitere Informationen siehe https://www.ibg.social/de

- IBG ist für Bürgerinnen und Bürger in mehr als 40 dänischen Kommunen über öffentliche, gemeinnützige und private Angebote zugänglich. Die Lösung wurde seit 2012 in enger Zusammenarbeit mit dänischen Einrichtungen entwickelt. Die Nachfrage aus dem Ausland führte dazu, dass sie auf den norwegischen und deutschen Markt expandierten.

- Die Erfahrung von IBG in der Zusammenarbeit mit dänischen Kommunen und mehreren gemeinnützigen Organisationen erleichtert die Arbeit in Deutschland. Die Komplexität und Größe der dänischen Kommunen passen zu den gemeinnützigen Organisationen in Deutschland. Es gibt sechs große gemeinnützige Organisationen, die 85% aller Angebote im sozialen Bereich bereitstellen. Die Diakonie Stiftung Salem ist Teil der Diakonie, einem der größten sozialen Dienstleister in Deutschland, der zur evangelischen Kirche gehört.

- Der BeB; der evangelische Fachverband für Teilhabe, verleiht den mitMenschPreis im Mai 2024 in Berlin. Es werden drei Preise vergeben. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: https://mitmenschpreis.de/